Also gehen wir jetzt zu einer komplizierteren Frage von dynamischen SRT-Begriffen über. Es scheint zu sein, dass es in der relativistischen Kinematik direkte experimentelle Vergleiche von physischen Größen für zwei Systeme nicht gibt, die sich in Bezug auf einander bewegen (nur zweifelhafte Interpretationen), in der relativistischen Dynamik ist doch alles in Ordnung (der Logik der Relativisten nach – es funktionieren doch Beschleuniger). Versuchen wir mit dynamischen Begriffen zurechtzukommen, wenn auch deswegen, dass sich die relativistische Dynamik in der gegenwärtigen Interpretation von SRT-Apologeten auf eine vollkommen unrichtige relativistische Kinematik stützt.
Beginnen wir mit allgemeinen Bemerkungen. Die unbegrenzte Verbreitung der
Idee der Relativität aller SRT-Größen ist völlig unbegründet. Tatsächlich mögen
sich zwei Körper in der Entfernung
voneinander befinden und die relative Geschwindigkeit
haben. Dann wird das Ergebnis der Wechselwirkung dieser Körper
im Zeitpunkt
durch genannte Charakteristiken nicht
bestimmt, sondern hängt es von der ganzen Vorgeschichte der Bewegung ab. Da sich
die Wirkung mit endlicher Geschwindigkeit verbreitet, wird ein nicht realer
zweiter Körper(im Zeitpunkt
) mit seinen Koordinaten
und Geschwindigkeit den ersten Körper im Zeitpunkt
nicht beeinflussen, sondern sein gewisses „Abbild“ vom vorangegangenen
Bahnpunkt, von wo der Einfluss es geschafft hat, zum Zeitpunkt
zu kommen. Auf solche Weise kann jede physische Größe (z.B.,
Kraft) nur von der relativen Geschwindigkeit in demselben Zeitpunkt abhängen.
Die einzige Ausnahme bildet der Frontalstoß von Punktteilchen, bei dem
. Folglich soll man entweder kompliziertere
Gleichungen statt lokaler Differenzialgleichungen anwenden (die Vorgeschichte
berücksichtigen) oder auf die Idee der Relativität aller Größen verzichten.
Sogar selbst der Begriff der „relativen Geschwindigkeit im gegebenen Zeitpunkt“
wird unbestimmt, weil jeder reale Einfluss durch die Charakteristiken in
vorangegangenen Zeitpunkten bestimmt wird. Die SRT kennt doch die absolute
Geschwindigkeit (nur relative) organisch nicht. Das brachte schon zur Blamage.
Einstein, z.B., nahm tatsächlich an, dass die Sternaberration von der relativen
Geschwindigkeit der Erde und des Sterns ([41], B.1) abhängt. Das Experiment
zeigt doch nur die Abhängigkeit der Sternaberration von der Geschwindigkeit der
Erde, und die Geschwindigkeit des Sterns übt überhaupt keinen Einfluss aus.
Ungeachtet der enormen Streuung der Sterngeschwindigkeiten wird die Aberration
auf der Erde gleich für alle Sterne fixiert. Wohin verschwand doch die relative
Geschwindigkeit? Faktisch ist schon diese Tatsache als Widerlegung der
ursprünglichen SRT-Konzeption. Eine analoge SRT-Widerlegung ergibt sich aus der
Aufgabe über Spule im Magnetfeld: die Bewegung der Spule induziert in ihr sofort
Strom, und die Bewegung des Magneten (laut der Endlichkeit der
Wechselwirkungsgeschwindigkeit) erst in einiger Zeit. Es gibt keine Symmetrie
der Aufgabe, und die Abhängigkeit nur von der relativen Geschwindigkeit ist
offensichtlich ungenügend.